In meiner Ausbildung musste ich zum Thema Gender eine Arbeit schreiben. So kam ich zum Thema der Mutter. Ich reflektierte dabei die Entwicklung der Rolle Mutter und Frau aus dem Mittelalter bis heute. Auch wenn es einige Unterschiede zu erkennen gab, war die Aufgabe der Frau immer ganz klar. Die Gesellschaft erwartete klare Leistungen einer Frau, damit sie ihre Aufgabe als erfüllt abrechnen konnte. Oft waren die Frauen unterdrückt oder wurden ausgestossen. Ihre Meinungen wurden lange von vielen gar nicht gehört.
Zu dieser Zeit gab es Krankheiten oder Todesfälle, welche durch die mangelnde Hygiene und die Geburten ausgelöst wurden. Frauen wurden oft gar nicht alt und starben schon vor dem 30. Lebensjahr, da sie bei der Geburt einer ihrer Kinder verblutet sind.
In der heutigen Zeit haben die Frauen alle Möglichkeiten die sie wollen. Seit dem 2. Weltkrieg dürfen Frauen studieren, arbeiten und ihre Meinung wird gehört. Die Frauen begannen sich mit den Männern zu messen und ihnen zu beweisen, dass sie genau so gut sind wie die Männer. Doch ist dies wirklich so oder machen wir uns Frauen da etwas vor? Liegt es wirklich in unserem Naturell sich mit Leistung zu messen und zu schauen wer besser ist, wer mehr Gehalt bekommt und wer die meisten Mitarbeiter unterhaltet? Müssen wir den Männer wirklich zeigen wer wir sind oder reicht es, wenn wir wissen wer wir sind?
Für mich liegt das Problem genau in dieser letzten Frage. Denn immer mehr Frauen wissen nicht mehr was sie wollen und wer sie sind. Sie haben sich im Strudel der Leistung und des Kampfes verloren. Die Gesellschaft erwartet grundsätzlich nichts mehr von einer Frau. Wenn sie möchte, darf sie studieren und Karriere machen, wenn sie möchte darf sie dazu noch Kinder haben. Falls sie aber auch Lust hat, darf sie Hausfrau werden und für die Kinder da sein.
Heute steigt die Rate der ausgelaugten Frauen. Immer mehr Frauen haben ein Burn-out und sind komplett ausgebrannt. Liegt dies jetzt daran, ob ich Karriere mit Management von Kind und Haushalt unter einen Hut bringen muss? Oder liegt es daran, dass mir Zuhause die Decke auf den Kopf fällt, da ich nicht auch mal zu meinen Bedürfnissen schaue?
Bei der Befruchtung der Eizelle durch die Spermien werden die Energiequellen in unserem Körper, die Mitochondrien, von der Mutter weiter gegeben. Diese Energie steht also jeder Frau zur Verfügung. Wenn sie jetzt aber in das männliche Muster, nicht merken/spüren wenn es zu viel ist, verfällt, wird die Energie aufgebraucht. Die Frauen brennen aus und landen in einem Burn-out.
Wenn man es genau betrachtet, sind die Frauen und die Männer tatsächlich Grund verschieden und man würde nie auf die Idee kommen, dass Männer und Frauen die gleichen Tätigkeiten übernehmen könnten. Das Männliche wird beschrieben durch Aktivität, zielgerichtet, geht nach aussen, kämpft, rivalisiert. Kann man dies nicht auch biologisch erkennen? Ein Mann hat Geschlechtsteile, welche beschützt werden müssen, welche nach aussen sichtbar sind und welche auch Statussymbol sein können.
Das Weibliche wird eher durch das Umhüllende, Beschützende, Ernährende, Intuitive, Kreative, Geheimnisvolle beschrieben. Eine Frau kann empfangen, vertrauen und spüren. Auch hier das Bild der Geschlechtsorgane. Diese sind versteckt, unergründlich und gut im Nest und der Geborgenheit des Körpers eingebettet.
Weshalb also versuchen die Frauen sich mit den Männern zu messen und nach aussen zu zeigen, dass sie stark sind? Frauen sind stark, jedoch nicht um dies an Leistung zu zeigen, sondern um den Mann und die Kinder zu nähren und zu stärken. Denn den starken Rückhalt braucht nicht nur der Mann, ganz besonders auch die Kinder.
Mein Wunsch ist es, dass sich jede Frau einmal Zeit nimmt und sich durch den Kopf gehen lässt, was Weiblichkeit und Frau-Sein eigentlich ist. Denn für viele ist der Begriff Frau-Sein wohl eher etwas aus der Theorie. Doch im Ganzen ist das Spüren dieser Weiblichkeit wichtig und nicht nur das rationale Verstehen davon. Auch für die Männer darf dies ein Angebot sein, denn auch sie können die Weiblichkeit einer Frau unterstützen. Zudem hilft dieser ganze Prozess nicht nur den Frauen, es hilft auch den Männern selbst. Denn auch die Männer sind durch die plötzliche Präsenz der Frau aus ihrem Rhythmus gekommen. Doch dieses Thema werde ich zu einem späteren Zeitpunkt genauer anschneiden J
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